Concorden fahren wichtige 3 Punkte ein
21.Spieltag Landeklasse Nord:
SV Liebertwolkwitz – Conc. Schenkenberg 0:4
Aufstellung Schenkenberg:
Fiedler; Reichel; Krohn; Müller,To.; Rinaldoni; Schulze; Pruchnik; Werner (Eschert 75.min); Schneemann; Schinke (Hoffmann 67.min); Fleischer (Heinrich 53.min)
Torfolge:
0:1 55.min Heinrich; 0:2 59.min Werner; 0:3 62.min Schulze; 0:4 65.min Schinke
gelbe Karte : Müller, To.
gelb/rote Karte : –
rote Karte: –
Mit der Partie in Liebertwolkwitz sollten nun wohl die entscheidenden Wochen beginnen. Betrachtet man die Tabelle, war nicht schwer zu erkennen, daß es endlich an der Zeit war, Punkte gegen den Abstieg einzusammeln.
Liebertwolkwitz, da war doch was. Zuerst wechselte ja vor der Saison Philipp Fleischer von jenem Verein nach Schenkenberg. Kurze Zeit später feierten die Concorden den ersten Heimsieg gegen die Elf aus dem Leipziger Süden, fulminant mit 5:1. Zu guter Letzt folgten zwei weitere Leitungsträger, in Persona von Kevin Scheidhauer und Vince Müller, den Lockruf nach Schenkenberg.
Erstgenannter war bisher leider verletzungsbedingt noch nicht einsatzbereit. Vince Müller hingegen konnte sein Vermögen bereits eindrucksvoll präsentieren, fehlte jedoch zu dieser Partie berufsbedingt. Glücklicher Weise haben die Schenkenberger einen breiten Kader, denn neben den langzeitverletzten David Welke und Maurice Wunderlich mußten mit Willi Mehner, Yannick Schönberg, Tim Heerdegen und Kevin Zachäus weitere Spieler passen. Kurz nachgezählt, fehlte so beinahe eine ganze Mannschaft. Aber auch die Gastgeber hatten Besetzungsprobleme, weil sie sich in der letzten Partie mit zwei Mal Rot selbst dezimierten. Dennoch hatten auch sie noch genügend Personal, sodaß die Begegnung stattfinden konnte.
Als die Partie dann angepfiffen war zeigten beide Teams wenig Zurückhaltung. Jedoch schaffte es keine Mannschaft die Kugel lange in den eigenen Reihen zu halten. Zahlreiche Abspielfehler ließen das Spiel unruhig wirken, so ging es Hin und Her. In der Anfangsphase konnten beide Teams jeweils eine Möglichkeit für sich verzeichnen. Die Gastgeber hatten dabei die Beste, als sie nach einer Ecke gefährlich waren. Auf Schenkenberger Seite war es Paul Schinke, der aus halbrechter Position zu wenig Druck auf den Ball bekam.
Als 10 Minuten verstrichen waren, verloren die Concorden nach und nach ihre Linie. Liebertwolkwitz griff jetzt zeitiger und aggressiver an, womit die Gelb/Schwarzen sichtlich Probleme hatten. Der tiefe Boden sicherlich ein Indiz für die Schwierigkeiten, doch fehlende Bewegung in allen Mannschaftsteilen trug zur Zerfahrenheit bei. Letztendlich entwickelte sich der erste Durchgang zu einer Farce. Eine keines Falls überragende Liebertwolkwitzer Mannschaft dominierte das Geschehen und hätte das Spiel, mittels zahlreicher Chancen, für sich entscheiden können beziehungswiese müssen. Beispielhaft ihre besten Möglichkeiten in der 37. und 42. Spielminute. Nachdem sie einen Kopfball nahezu unbedrängt ans äußere Lattenkreuz köpften, stand danach ein Stürmer 10m vollkommen blank vor Chris Fiedler. Daß er den Ball neben das Tor setzte, war schlichtweg Glück. Glücklich war man dann auch, als der Schiedsrichter, ohne einen Treffer zu notieren, zur Pause bat. Denn diesen hätte es sicherlich nur auf der Gastgeberseite gegeben.
Somit hatten die Concorden Zeit sich zu sammeln und die wohl schlechtesten 35 Minuten aufzuarbeiten. Mit neuem Mut wurde der Platz zur zweiten Halbzeit betreten. Unverkennbar war dann zweifellos der Wille, wobei die Umsetzung noch sehr schwerfällig wirkte. Aber zugleich hatte man das Gefühl, daß man sich Peu a Peu in die Partie kämpfen kann. Wobei die Schenkenberger noch einmal die Glückskarte belasten mußten, als in Minute 52 ein Liebertwolkwitzer Spieler über rechts in den Strafraum eindrang, aber erneut am Kasten vorbei schoß. Und keine 180 Sekunden später …, leuchtete auf der Anzeigetafel bei „Gäste“ eine 1. Das Kuriosum im Zeitraffer. Einwechslung Anton Heinrich, erstmaliges Pressing Schenkenberg, Balleroberung René Schulze, Querpass René Schulze, Direktabnahme Anton Heinrich, Kugel zappelt im Netz. Fußball kann so einfach sein.
Der Rückstand für die Liebertwolkwitzer Kicker offenbar ein Wirkungstreffer und für die Concorden plötzlich der Brustlöser. Die Köpfe gingen nach oben, die Kugel wurde gefordert und die Beine wollten auch wieder laufen. Und was den Schenkenbergern zuletzt etwas abging, klappte nun. Es wurden sich Chancen erspielt, und vor allen wurden sie eiskalt genutzt. So wechselte nämlich in der 59. Spielminute auf der Anzeige die 1 zur 2, womit die Concorden mit zwei Zähler führten. Das Tor erzielte Olli Werner, der nach einem schönen Diagonalball von Tobi Müller seinem Gegenspielern davonlief und dem Torwart beim Abschluß keine Chance zur Abwehr ließ.
Die Schenkenberger trotzten nun vor Selbstvertrauen, obwohl man zugestehen muß, daß man immer noch nicht den besten Ball spielte. Hier setzte sich Einsatzbereitschaft gegen Technik durch. Und das wurde sogar, nur 7 Minuten nach der Führung mit dem 0:3 belohnt. Das nennt man wohl Effektivität. An der Entstehung ist auch hier Olli Werner maßgeblich beteiligt, der den Ball am eigenen Strafraum gewinnt, um selbigen in die Spitze zu Anton Heinrich zu befördern. Dieser macht sich auf den Weg in den Sechzehner um sich mit einem Querpass bei René Schulze zu revanchieren. Letzterer bedankte sich auf seine Art, indem er Spielgerät in die Maschen beförderte.
Die Gastgeber wirkten in dieser Phase wie ein angeschlagener Boxer, was die Schenkenberger gut auszunutzen wußten, indem sie immer wieder attackierte. Endlich muß man schon sagen, wurde die gegnerische Abwehr als Schwachpunkt ausgemacht. Gerade in Sachen Schnelligkeit, hatten selbst die erfahrenen Kicker der Concorden Vorteile. Und dies wurde jetzt gnadenlos ausgenutzt. In Zahlen ausgedrückt mit dem 0:4 in der 65. Minute durch die Nummer 10 aus 11 Metern. Paul Schinke markierte also per Elfmeter die Vorentscheidung. Grund für den Strafstoß, war ein Halten des flinken Kapitäns der Concorden René Schulze im Sechzehner. Binnen 10 Minuten war die erste Halbzeit somit revidiert.
Selbstverständlich war die Partie nun gelaufen, bei einhundertprozentiger Verwertung wäre das Ergebnis freilich noch deutlicher ausgefallen. Aber so vermessen, daß jeder Schuß ein Treffer sein muß, darf auf Grund der Darbietung in Halbzeit Eins kein Schenkenberger sein. Vielmehr konnte man sich glücklich schätzen, nicht schon zur Pause geschlagen gewesen zu sein. Erwähnenswert ist noch die Moral der Gastgeber, welche sich nach dem herben Rückschlag wieder aufrappelten. Sie versuchten so noch Ergebniskosmetik zu betreiben. Dies gelang ihnen aber dann doch nicht, auch weil Chris Fiedler seinen Kasten mit guten Aktionen sauber hielt. Beispielhaft die 75. Spielminuten als er beim Herauslaufen einen Schuß parierte.
Damit endete die Begegnung im Ergebnis deutlich 0:4. Womit sich die Liebertwolkwitzer zum Lieblingsgegner herauskristallisiert. In 2 Spielen 6 Punkte und 9:1 Tore machen dies deutlich. Dies aber nur als Randnotiz, viel wichtigen sind die nackten 3 Punkte. Diese nützen im Abstiegskampf jedoch nur, wenn man in den kommenden Spielen nachlegt. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am Gründonnerstag in Bad Lausick, wenn man in einer Nachholpartie auf einen Tabellennachbarn trifft.
M.P.